Z wie Zensur

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In Deutschland sind die beiden Begriffe "Comic" und "Zensur" sehr eng miteinander verbunden. Als 1936 der Schweizer Bollmann-Verlag mit der "Micky Maus Zeitung" die ersten Geschichten von Micky & Donald in deutscher Sprache veröffentlichte, begann das ganze Übel. Die damalige NS-Regierung verbot im Rahmen ihrer Anti-Amerika-Politik den Verkauf der Zeitung in Deutschland und legte damit den Grundstein für eine Never-Ending-Story. In den 50er Jahren, in denen die Comics langsam aber sicher den Deutschen Markt eroberten, standen die als Schund verschrienen Sprechblasengeschichten im Mittelpunkt des Interesses der Moralwächter. Ähnlich wie zur Nazi-Zeit kam es zu öffentlichen Verbrennungen, die die deutsche Jugend wieder auf den rechten Pfad führen sollten. Kioskbetreiber, die es wagten, zum Beispiel Hefte der Serie "Blonder Panther" (Hauptfigur: eine Heldin im Bikini) zu verkaufen, mußten damit rechnen, ihren Verkaufsstand eines Morgens in Schutt und Asche vorzufinden. Übereifrige Sittenwächter, die aus de r Geschichte nichts gelernt hatten, wollten so ein Zeichen setzen. Aber nicht nur erotische Bilder, sondern auch die Darstellungen von Gewalthandlungen führten in den 50er Jahren oft zu Indizierungen. Heute lächerlich wirkende Kampfhandlungen wurden, nicht zuletzt, um die Ausbreitung der Comics in Deutschland zu verhindern, reihenweise auf den Index gesetzt. Selbst heute ist dieses Thema immer noch aktuell und heiß diskutiert wie z.B. bei den erotischen Comics von Serpieri.

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